Institut für Volkskunde
der Deutschen des östlichen Europa
IVDE Freiburg
 
Quartalsbild 4/2021

Russlanddeutsche Auswanderer – neue Heimat Argentinien

Die durch wirtschaftliche und politische Faktoren bedingte Auswanderung der Deutschen aus Russland nach Übersee begann in den 1870er-Jahren. Neben den USA und Kanada war auch Südamerika Ziel vieler Russlanddeutscher, die dort eigene Dörfer gründeten und sich eine neue Existenz aufbauten.

Das Bild zeigt eine russlanddeutsche Familie auf ihrer "chacra" (kleines Landgut) bei der Zubereitung des "asado" (gegrilltes Fleisch) über offenem Feuer. Ganz links steht Thomas Kopp, der an diesem Tag, dem 1. November 1937, bei der Familie zu Gast war.

Kopp (1906–1993) ging 1935 als junger Lehrer nach Santa Teresa in der Provinz La Pampa in Argentinien, wo er an einer deutschen Schule unterrichtete. 1938 wurde er an Schulen in Crespo, später in Misiones in der Provinz Entre Rios versetzt. Nach der Schließung der deutschen Schulen nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Buchdrucker und Buchhändler, bis er 1951 nach Deutschland zurückkehrte. (Vgl. Habenicht)

Während seiner Zeit in Argentinien fotografierte Kopp überwiegend Personen, Häuser in den russlanddeutschen Dörfern und einige russlanddeutsche Grabmale. Die 219 Aufnahmen der Sammlung "Russlanddeutsche in Argentinien" entstanden hauptsächlich in den Jahren 1938 bis 1940.

Quelle:
Habenicht, Gottfried: Wolgadeutsche Lieder aus Argentinien. Die Aufzeichnungen Thomas Kopps in der Kolonie Santa Teresa, Freiburg 1993.

Bildarchiv: Teresa Volk
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