Institut für Volkskunde
der Deutschen des östlichen Europa
IVDE Freiburg
 
Bewegte Jugend im östlichen Europa. Volkskundliche Perspektiven auf Ausprägungen der Jugendbewegung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert

Tagung der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde,
Burg Ludwigstein, Ludwigstein.

Historiker, Sozial- und Erziehungswissenschaftler, Bildungsforscher und Ethnologen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten vielfach mit dem Thema "Jugendbewegung" beschäftigt. Dabei standen häufig Fragen nach alternativen Lebens- und Gesellschaftsentwürfen, nach Protest- oder Gegenkulturen, nach Konformität, Resistenz und Widerstand unter autoritären Bedingungen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Auch die Geschlechterrollen innerhalb der Jugendbewegung – von gleichberechtigten Gruppen über reine Mädchen- und Frauenorganisationen bis hin zu ausschließlich maskulinen "Männerbünden" – sind in der Vergangenheit thematisiert worden.
Die von der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde in Kooperation mit dem Archiv der deutschen Jugendbewegung organisierte Tagung erweiterte, mit einem geographischen Fokus auf das östliche Europa, den Blick und führte den Untersuchungszeitraum bis an die Gegenwart heran. Dies ermöglichte noch stärker als bisher vergleichende Studien sowie die Berücksichtigung einer "longue durée", sofern diese sich anbietet.
In den Blick genommen wurde dabei die Rolle von Jugendverbänden bei der sozialen und politischen Mobilisierung deutscher Minderheiten im östlichen Europa in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, während der NS-Zeit und erneut nach 1989/90. Aus komparatistischer Perspektive wurden Fragen nach organisatorischen, politisch-ideologischen und alltagskulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Gruppen der deutschen Jugendbewegungen und Organisationen der andersethnischen Nachbarn im östlichen Europa berücksichtigt. Ein weiterer Blickpunkt waren zudem Unterschiede zwischen reichs-, bundes- oder ostdeutschen Verbänden auf der einen und deutschen Verbänden im östlichen Europa auf der anderen Seite.

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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