"Renaissance der ruralen Architektur" – Ausgewählte Fälle in Ostmitteleuropa und der südlichen Oberrheinregion im Vergleich
Jahrestagung des IVDE, Freiburg
in Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Nachdem noch ausgangs der 1990er-Jahre namhafte kulturanthropologische Untersuchungen einen Prozess des Verschwindens der klassischen Form handwerklich-traditionell geprägter Bauernhäuser hatten konstatieren können, ist über die letzte Dekade eine breit angelegte Wiederkehr sowohl der Forschung wie auch der Bautätigkeit selbst zu beobachten. Bekanntermaßen stand bereits am Beginn der akademischen Volkskunde in sachkultureller Ausrichtung die Frage nach Form, Funktion und nach der Ästhetik ruraler Architektur. Im Vergleich zum frühen 20. Jahrhundert haben sich jedoch die Koordinaten, in denen die einschlägigen Problemstellungen gegenwärtig stehen, radikal verändert. Neben prinzipiellen Erkenntnisinteressen konzentrierte sich die Tagung insbesondere auf drei eher spezialisierte Fragezweige: Dies war zunächst ein Fragezweig nach den evidenten Zusammenhängen mit der Kultur von Minderheiten, sodann die Frage nach den Transformationen der (ästhetischen) Wertzuweisung seit den 1970er-Jahren, und drittens die Auslotung der Rolle der technischen Ausstattung renovierter Bauernhäuser.
Auf der Tagung kamen sowohl Experten aus der universitären Kulturanthropologie/Volkskunde, der Geografie, der Architektur und der Agrarwissenschaften als auch Fachleute aus verschiedenen Praxisbereichen zu Wort.