Quartalsbild 3/2023
Ein Imker in Vértestolna im Jahre 1941
Ein Imker zeigt ein Holzrähmchen, in das Bienen eine Wabe gebaut haben. Links oben auf der Wabe sitzen einige Bienen. Das Rähmchen ist Teil der sogenannten Magazinbeute, der Behausung der Bienen, umgangssprachlich auch Bienenstock genannt.
Wir wissen nicht, ob das Imkern die Haupterwerbsquelle für die abgebildete Person war oder ob diese den Honig für ihren eigenen Bedarf herstellte. Ungewiss ist auch, ob der abgebildete Imker im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs dieser Tätigkeit nachgehen konnte, ob er Opfer von Flucht und Vertreibung wurde und somit womöglich von seinen Bienenvölkern Abschied nehmen musste. Seine Körperhaltung und sein Gesichtsausdruck legen die Interpretation nahe, dass er den Bienen zugetan war.
Auch gegenwärtig widmen sich immer mehr Menschen der Imkerei, was als Reaktion auf das Bienensterben gesehen werden kann (Fenske, S. 10). Dabei entdecken sie ihre Faszination für dieses Handwerk und den sinnlichen Genuss am Imkern (Fenske, S. 12f).
Die Fotografie stammt aus dem Nachlass Rudolf Hartmann. Der Volkskundler (1902–2001) unternahm zwischen 1925 und 1942 mehrere Fotowanderfahrten in deutschsprachige Orte in Ungarn. Die rund 2.000 Aufnahmen, die während dieser Fahrten entstanden, zeigen vor allem die Menschen in ihren Dörfern. Besonderes Interesse zeigte Hartmann auch an Volksschauspielen. Er übergab 1993 einen Teilnachlass dem IVDE. Eine zweite Schenkung von ca. 200 Bildern erfolgte 2012 durch seinen Sohn. Weitere Bilder aus dem Nachlass sind im Online-Bildarchiv über die Webseite des IVDE einsehbar. Zu den Bildern
Quelle:
Fenske, Michaela: Des Städters neue Lust. In: DFG-Magazin 2 (2018), S. 10-13.
Fenske, Michaela: Des Städters neue Lust. In: DFG-Magazin 2 (2018), S. 10-13.