Institut für Volkskunde
der Deutschen des östlichen Europa
IVDE Freiburg
 

Dr. Sanda Ignat

Institut "Folklorearchiv der Rumänischen Akademie", Klausenburg/Cluj-Napoca, Rumänien
(September 2019 und September 2020)

"Im September 2019 gab mir das IVDE durch ein Stipendium die Möglichkeit, meine Recherche zum Thema 'Gemischtsprachige Volkslieder der Deutschen in Ost- und Südosteuropa' in den Archiven des IVDE und in anderen Freiburger Archiven zu vertiefen. Die Ergebnisse sollten 2020 auf einer musikethnologischen Tagung in Freiburg vorgestellt werden (27. Arbeitstagung der Kommission zur Erforschung musikalischer Kulturen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 1.–2. Oktober 2020). Die Tagung wurde auf 2021 verschoben. Parallel dazu galt mein Interesse den banatschwäbischen Bräuchen, zu denen in unserem Klausenburger Archiv Literatur unterrepräsentiert ist. Aus der Fülle der Heimatpresse und der Ortsmonographien, die in der Bibliothek des IVDE vorliegen, kristallisierte sich mein Projekt zur Kirchweihe der Schwaben im Banat heraus, das dann den Schwerpunkt einer weiteren Förderung im IVDE bilden soll. Im IVDE konnte ich meinen Forschungsthemen gezielt und umfassend nachgehen und bekam effektive Unterstützung für meine wissenschaftlichen Projekte. Darüber hinaus war für mich der Austausch mit den hiesigen deutschen und ausländischen Fachkollegen beruflich wie auch persönlich eine Bereicherung."

Dr. Sanda Ignat
Sanda Ignat wurde 2010 an der Universität in Cluj-Napoca mit einer Arbeit zur Fachgeschichte der Volkskunde promoviert. Seit 2018 wirkt sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Folklore der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Institut "Folklorearchiv der Rumänischen Akademie" in Cluj-Napoca.

PhDr. Sandra Kreisslová , Ph. D.

Tschechische Landwirtschaftsuniversität Praha/Prag,
Tschechische Republik
(September 2019 und September 2020)

"Während meines Aufenthalts im IVDE im Jahre 2019 recherchierte ich die nach 1945 erschienenen Heimatzeitschriften der aus der Tschechoslowakei vertriebenen Deutschen. In meinem Projekt zielte ich darauf ab, mediale Darstellungen der seit den 1950er-Jahren unternommenen 'Heimatreisen' zu erforschen. Die Untersuchung wurde exemplarisch anhand verschiedener Heimatzeitschriften, die sich auf die Regionen Nord-, West- und Südböhmen, Nordmähren und eine ausgewählte 'Sprachinsel' beziehen (jeweils eine pro Region), durchgeführt. Dieses empirische Material bildete eine Grundlage für verschiedene bereits veröffentlichte Studien und eine von mir geplante Monographie über den Heimattourismus in die Tschechoslowakei / Tschechische Republik. Da das IVDE über das geeignete Material verfügt, konnte ich die notwendigen Quellen ausfindig machen und anschließend digitalisieren. Dank des Stipendiums konnte ich auch Literaturrecherchen zur Tourismusforschung bzw. zum Thema 'Heimattourismus' durchführen.
Während des Stipendiumsaufenthaltes im Jahre 2020 beschäftigte ich mich mit der Dokumentation verschiedener Quellen zur Geschichte und Kultur des Riesengebirges, die in der Bibliothek und im Ton- und Bildarchiv des IVDE vorhanden sind. Diese Untersuchung wurde im Rahmen des Projektes 'Quellen des Riesengebirges', das vom tschechischen Kulturministerium unterstützt wurde, durchgeführt. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung einer öffentlichen spezialisierten Datenbank, die Informationsquellen zur Geschichte und zum kulturellen Gedächtnis des Riesengebirges ('Corcontica') zur Verfügung stellt."

PhDr. Sandra Kreisslová
Dr. Sandra Kreisslová ist als wissenschaft- liche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Psychologie und Kulturwissenschaften an der Tschechischen Landwirtschafts- universität Prag tätig. Sie hält externe Vorlesungen an der Karls-Universität Prag und der Masaryk-Universität in Brno/Brünn. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Oral History und der biographischen Methode, der Erinnerungskultur der deutschsprachigen Bevölkerung aus den Böhmischen Ländern und des Alltagslebens im Sozialismus.

Dr. Jana Nosková

Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Arbeitsstelle Brno/Brünn
(August 2019 und August 2020)

"Während des Forschungsaufenthaltes im Jahr 2019 beschäftigte ich mich mit dem Bildmaterial, das in den Heimatzeitschriften der Heimatvertriebenen aus den Böhmischen Ländern veröffentlicht wurde. Die Bibliothek des IVDE beherbergt eine ausnehmend große Zahl von Heimatzeitschriften, die eine reiche Materialgrundlage bietet, anhand der ich meine Forschungsfragen beantworten konnte. Ich interessierte mich dafür, welche Bilder/Fotos in den Heimatzeitschriften ausgewählt wurden, ob sie historisch oder zeitgenössisch ausgerichtet waren, welche Themen mit Bildern behandelt wurden, ob es 'kanonische' Bilder gab, wie Texte zu den Bildern/Fotos konzipiert wurden, wie sich die Bilder im Laufe der Zeit veränderten. Die in der Bibliothek des IVDE durchgeführten Recherchen dienten unter anderem der Vorbereitung eines Referats für die im November 2019 vom IVDE veranstaltete Tagung 'Bild und Schrift als Botschaft. Vom Dekor der Heimatzeitschriften' und einem anschließenden Artikel, der im Jahrbuch Kulturelle Kontexte des östlichen Europa im Jahre 2020 veröffentlicht wurde.
Während des Forschungsaufenthaltes im Jahr 2020 widmete ich meine Aufmerksamkeit den medialen Repräsentationen der Vertreibung in den Heimatzeitschriften. Das Thema 'Flucht und Vertreibung' gehört zu einem der wichtigsten Teile der Erinnerungskultur der Heimatvertriebenen. In der wissenschaftlichen Literatur wird vom Mythos 'Flucht und Vertreibung' gesprochen, bzw. der Erinnerungsort 'Flucht und Vertreibung' analysiert. Die Heimatzeitschriften in der Bibliothek des IVDE stellen eine außergewöhnliche Materialquelle dar, die einzigartig zur diachronen Erforschung der medialen Repräsentationen von 'Flucht und Vertreibung' geeignet ist. Ich habe untersucht, wie ausgewählte Heimatzeitschriften im Zeitraum von etwa 1950 bis zur Gegenwart über dieses historische Ereignis berichten, wie sie es thematisieren, ob und wie sich die Repräsentationen von Flucht und Vertreibung verändert haben. Neben Quellenmaterial bietet die Bibliothek des IVDE auch die relevante wissenschaftliche Literatur zum Thema. Das gewonnene empirische Material werde ich in zukünftigen wissenschaftlichen Artikeln bearbeiten."

Dr. Jana Nosková
Dr. Jana Nosková arbeitet seit 2004 am Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (Etnologický ústav Akademie věd České republiky, v. v. i.) in Brünn, seit 2019 leitet sie die Abteilung für Memory Studies und die Arbeitsstelle Brünn dieses Instituts. Sie ist Chefredakteurin der tschechischen ethnologischen Zeitschrift Český lid und hält externe Vorlesungen an der Masaryk-Universität. Sie ist Vorsitzende der Tschechischen Gesellschaft für Volkskunde (Česká národopisná společnost). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Oral History und der biographischen Methode in der Ethnologie, der Alltagskultur im Sozialismus, der Stadtethnologie und der Kultur der Deutschen in der Tschechischen Republik

Viktória Muka M.A.

Doktoratskolleg für Mitteleuropäische Geschichte,
Andrássy-Universität Budapest
(Juli und November 2019)

"Nach einem dreimonatigen Praktikum im Herbst 2017 bin ich im Sommer 2019 ins IVDE zurückgekehrt. Während meines einmonatigen Forschungsaufenthaltes im Juli sichtete ich als Vorarbeit für meinen Vortrag auf der Jahrestagung des IVDE im November 2019 die Heimatzeitschriften 'Unsere Post' und 'Unser Hauskalender'. Des Weiteren habe ich in der Bibliothek des IVDE Literatur zu meiner entstehenden Dissertation zum Thema 'Fronleicham in Budaörs' recherchiert, im Besonderen Grundlagenwerke zur Rolle von Fotografien in der ethnografischen und historischen Forschung. Aufnahmen im Tonarchiv zu Budaörs sowie Einträge im Nachlass Karasek wurden ebenfalls analysiert. Im November 2019 verbrachte ich nochmals zehn Tage in Freiburg: Im Anschluss an die Teilnahme an der IVDE-Jahrestagung recherchierte ich Fachliteratur für die schriftliche Fassung meines Vortrags."

 Viktória Muka
Viktória Muka studierte 2013–2016 Germanistik mit der Fachrichtung "Deutsch als Minderheitensprache in Ungarn" an der Eötvös-Loránd-Universität Budapest. Ihr Masterstudium schloss sie 2016 im Fach "Mitteleuropäische Studien – Diplomatie" an der Andrássy-Universität Budapest ab. Dort ist sie seit 2018 Doktorandin und Mitglied des Doktoratskollegs für Mitteleuropäische Geschichte.

Mgr. David Kovařík , Ph. D.

Ústav pro soudobé dějiny AV ČR, v.v.i.
(September 2019)

"Im September 2019 absolvierte ich ein Stipendium im IVDE in Freiburg. Während meines Forschungsaufenthaltes beschäftigte ich mich thematisch mit dem Untergang von Gemeinden, Ortschaften und anderen Siedlungen im tschechischen Grenzgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Hauptgrund für die Zerstörung von Grenzansiedlungen war die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei nach 1945. Viele Dörfer blieben damals ganz oder fast unbesiedelt. Im Rahmen meiner Forschung ging ich der Frage nach, wie der Prozess des Verschwindens der Grenzgemeinden in den Heimatzeitschriften der vertriebenen Deutschen reflektiert wurde. Das Stipendium ermöglichte es mir, Fachliteratur zur Thematik und Zeitschriften der deutschen Heimatvertriebenen aus verschiedenen Regionen Böhmens, Mährens und Schlesiens in der Bibliothek des IVDE zu studieren. Das Material und die gewonnenen Erkenntnisse nutze ich für mein geplantes Buch über das Thema der Verschwundenen Siedlungen und für weitere wissenschaftliche Artikel."

Mgr. David Kovařík
Dr. David Kovařík ist als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften in der Tschechischen Republik tätig. Er hält externe Vorlesungen an der Masaryk-Universität in Brno/Brünn. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Erforschung verschiedener Aspekte der Transformation von Gesellschaft und Landschaft im tschechoslowakischen Grenzgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg und in der Zeit des Sozialismus.

Dr. János Bednárik Ph. D.

MTA-ELTE Momentum Forschungsgruppe für Historische Folkloristik, Budapest
(April 2019)

"Der einmonatige Aufenthalt im IVDE war für mich eine sehr arbeitsintensive Zeit, in der ich mich der weiteren Bearbeitung und Ergänzung meiner bereits verteidigten Dissertation zum Thema 'Kirche und lokale Gesellschaft im Ofner Bergland im 19. Jahrhundert' widmen konnte. Ich überarbeitete den ungarischen Text mit der Absicht, eine Druckvorlage für ein von einem breiteren Publikum zu rezipierendes Buch zu schaffen. In den Bibliotheken des IVDE und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg arbeitete ich mit internationaler Fachliteratur, die mir in Ungarn nicht zugänglich war. In den Sammlungen des IVDE fand ich außerdem viele Dokumente zu meinem Forschungsfeld 'Ofner Bergland'. Des Weiteren begann ich, ausgehend von einem Kapitel meiner Doktorarbeit einen Aufsatz in deutscher Sprache zu verfassen, in dem die methodologischen Überlegungen sowie einige der thematischen Schwerpunkte der Dissertation für deutsche Wissenschaftler zusammengefasst werden. Besonders hilfreich dabei war es, mein Projekt den Mitarbeitern des Instituts vorstellen zu dürfen. Ihre wertvollen Anregungen sind in die Texte der voraussichtlich 2020 erscheinenden Publikationen mit eingeflossen."

Dr. János Bednárik
János Bednárik studierte an der Eötvös-Loránd-Universität (ELTE) Budapest Ethnologie und Germanistik, hier erwarb er 2018 den Doktortitel. Zurzeit arbeitet er als Mitglied der MTA-ELTE Momentum Forschungsgruppe für Historische Folkloristik.

Dr. Jana Nosková / Dr. Sandra Kreisslová

Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Arbeitsstelle Brno/Brünn

Lehrstuhl für Psychologie und Kulturwissenschaften an der Tschechischen Landwirtschaftsuniversität Prag
(August–September 2018)

"Im Rahmen unseres Stipendiums im Jahr 2018 knüpften wir thematisch an frühere Forschungsaufenthalte im IVDE an.
Wir befassten uns mit dem Thema des Familiengedächtnisses am Beispiel von aus den Böhmischen Ländern vertriebenen und von nach dem Zweiten Weltkrieg in den Böhmischen Ländern verbliebenen Deutschen und ihren Nachkommen. Wir interessierten uns dafür,
wie das Familiengedächtnis als spezifischer Raum des kommunikativen Gedächtnisses, in dem es zu Verhandlungen über die Vergangenheit kommt, zu erforschen ist. Während unseres Forschungsaufenthaltes konnten wir die Bestände der Bibliothek des IVDE nutzen und untersuchten insbesondere Heimatzeitungen aus verschiedenen Heimatregionen der vertriebenen Deutschen.
Zudem werteten wir bereits früher gewonnenes empirisches Material aus und arbeiteten am Manuskript des Buches zu den Ergebnissen unseres Forschungsvorhabens, das im Jahre 2019 in der Schriftenreihe der Kommission Kulturelle Kontexte des östlichen Europa publiziert werden soll."

 Dr. Jana Nosková / Dr. Sandra Kreisslová

Dr. habil. Zdzisław Gębołyś

Kazimierz-Wielki-Universität, Bydgoszcz
(September 2018)

"Seit 2013 befasse ich mich mit dem Bibliothekar Paul Ladewig
(1858–1940). Ich übersetzte sein Werk „Katechismus der Bücherei“
ins Polnische und Englische, veröffentlichte mehrere Aufsätze und organisierte eine Konferenz über Ladewig und sein Werk
(2016, 2. Teil im Mai 2019). Das Stipendium im IVDE bot mir die Möglichkeit zu weiteren Forschungen anhand von Quellen, Zeitungen, Zeitschriften und Fachliteratur, die in Polen nicht zugänglich sind. Während meines Aufenthaltes konnte ich neben der Bibliothek des IVDE auch andere Bibliotheken und Archive in Freiburg, Karlsruhe und Marbach aufsuchen. Die Ergebnisse meiner Forschungen werden in einer Monografie über das Leben und Werk Paul Ladewigs veröffentlicht."

Dr. habil. Zdzisław Gębołyś
2013 habilitierte sich Zdzisław Gębołyś mit einer Arbeit über Bibliotheken der deutschen Minderheit in Polen in der Zwischenkriegs- zeit. Seit 2014 arbeitet er als wissenschaft- licher Mitarbeiter an der Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz und leitet das Departement für wissenschaftliche Information.

Dr. Jana Nosková

Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Arbeitsstelle Brno/Brünn
(November–Dezember 2017)

"Während des Forschungsaufenthaltes im Jahr 2017 beschäftigte ich mich mit dem Thema des Familiengedächtnisses am Beispiel von aus den Böhmischen Ländern vertriebenen und von in den Böhmischen Ländern nach dem Zweiten Weltkrieg verbliebenen Deutschen und ihren Nachkommen. Die Bibliothek des IVDE beherbergt eine ausnehmend große Zahl an Fachbüchern und Fachzeitschriften zu den Themen (Familien-)Gedächtnis und Vertreibung/Migration, die für mich von großem Nutzen waren. Außerdem führte ich während des Forschungsaufenthalts Interviews mit drei deutschen Familien, die aus den Böhmischen Ländern vertrieben worden waren, und transkribierte und analysierte diese. Anhand der Interviews kann ich zeigen, ob und, wenn ja, wie die Erzählungen der sogenannten Erlebnisgeneration an die Kinder und Enkelkinder weitergegeben werden. Die theoretischen Erkenntnisse und das gewonnene empirische Material nutze ich in weiteren wissenschaftlichen Artikeln."

Dr. Jana Nosková
Dr. Jana Nosková ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (Etnologický ústav Akademie věd České republiky, v. v. i.) in Brünn und Vorsitzende der Tschechischen Gesellschaft für Volkskunde (Česká národopisná společnost). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Oral History und der biographischen Methode in der Ethnologie, der Alltagskultur im Sozialismus, der Stadtethnologie und der Kultur der Deutschen in der Tschechischen Republik.

M.A. Estera Wróbel

Universität Wrocław, Polen
(Oktober 2017 / Februar–April 2018)

"Während eines akademischen deutsch-polnischen Seminars erfuhr ich von der Möglichkeit, im IVDE Stipendien zu erhalten. Mein Antrag war erfolgreich und ich konnte im IVDE 2017 und 2018 für meine Masterarbeit zum Thema 'Die Anthologie: Mein Polen, meine Polen. Zum Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung Polens in Deutschland' arbeiten, in der ich mich mit den deutsch-polnischen Beziehungen und Stereotypen beschäftigte. Die beiden Aufenthalte im IVDE ermöglichten mir den Zugang zu interessanter Fachliteratur über die Beziehung von Deutschland und Polen und über die Geschichte Polens."

M.A. Estera Wróbel
Estera Wróbel studierte an der Universität Wrocław/Breslau Germanistische Philologie. Nach ihrem ersten Studium mit Schwerpunkt "Deutsch im Lehramt" (Abschluss 2015) schloss sie im Juli 2018 ihr Masterstudium mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung ab.

Hajnalka Utczás

SZTE Universität Szeged, Ungarn
(Oktober–November 2017)

"Im Rahmen meiner Bachelorarbeit im Fach Ethnologie beschäftigte ich mich während meines Stipendiums im IVDE mit den Brauchhandlungen der schwäbischen 'Pirger'. Bis zum Zweiten Weltkrieg nahmen in einigen schwäbischen Orten des
Plattensee-Oberlandes die sogenannten 'Pirger' in Uniform und mit Gewehr an den Fronleichnamsprozessionen teil. Sie begleiteten den Pfarrer und feuerten an bestimmten Stellen der Zeremonie Salutschüsse ab. Der Brauch wurde von Dorfbewohnern mit deutschen Wurzeln ausgeübt. Im Zusammenhang mit meinen Forschungen zu diesem Brauch befasste ich mich mit Begriffen wie Ethnizität und Identität und mit dem Phänomen der Wiederbelebung von Bräuchen. Im IVDE standen mir diverse Bücher und andere Quellen zur Verfügung, die für das Thema meiner Bachelorarbeit von großem Nutzen waren."

 Hajnalka Utczás
Hajnalka Utczás studierte Volkskunde/ Kulturanthropologie am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Szeged im B.A.-Studiengang.

Martyna Różańska M.A.

Institut für Germanistische Philologie, Universität Łódź, Polen
(Juni–August 2017)

"Für Recherchen im Zuge meiner Masterarbeit über Maximilian Kolbe absolvierte ich ein zweimonatiges Stipendium im IVDE Freiburg. Dieses ermöglichte mir die Nutzung von Quellen verschiedener Archive des Instituts. Ich gewann viele Informationen über Maximilian Kolbe sowie über Zduńska Wola, Łódź und andere Orte, die im Fokus meines Interesses stehen. Dank der Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts war es mir auch möglich, Quellen anderer Institutionen wie zum Beispiel des Maximilian-Kolbe-Werks Freiburg zu nutzen."

 Martyna Różańska
Martyna Różańska studierte Germanistik mit Schwerpunkt Literaturwissenschaft an der Universität Łódź. Das Thema ihrer Masterarbeit lautete: "Maximilian Kolbe – ein Deutschstämmiger aus Zduńska Wola als Brückenfigur zwischen Deutschen und Polen".

Drd. Emilian Nicolae Dranca

Babeș-Bolyai -Universität Cluj-Napoca, Rumänien,
Abteilung Internationale Beziehungen
(Mai–August 2017)

"Im Sommersemester 2017 hatte ich für drei Monate ein Stipendium des IVDE Freiburg inne. Dort habe ich eine große Zahl an Quellen für meine Doktorarbeit zum Thema 'Die neuen politischen Religionen im 20. Jahrhundert – Aktion 'Heim ins Reich': die Umsiedlung der Volksdeutschen aus der Bukowina nach Deutschland' gefunden.
Prof. Dr. Werner Mezger, die Unterstützung durch Dr. Hans Werner Retterath und Prof. Dr. Michael Prosser-Schell und insbesondere die Ratschläge und Auskünfte der Bibliothekarin Helga Löw haben mir bei meiner Arbeit sehr geholfen."

Drd. Emilian Nicolae Dranca
Emilian Nicolae Dranca hat 2012 an der Babeș-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca den Bachelor in Geschichte und 2014 an der Universität Bukarest den Master in Politikwissenschaft erworben. Momentan promoviert er an der Universität Cluj-Napoca zum Thema "Aktion 'Heim ins Reich', eine komplexe und historische messianische Verheißung".

János Bednárik M.A.

Institut für Ethnologie im Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest, Ungarn (Dezember 2016)

"Im Dezember 2016 durfte ich – nach 2011 und 2015 – bereits das dritte Mal einen Forschungsaufenthalt im IVDE verbringen. Mein Hauptanliegen war diesmal, am Text meiner Dissertation zum Thema 'Kirche und Gesellschaft im Ofner Bergland im 19. Jahrhundert' zu arbeiten sowie ergänzendes Material aus den Archivbeständen und in der Bibliothek des Instituts zu sammeln. Des Weiteren konnte ich mir durch Literaturrecherche, und vor allem durch Austausch mit den Mitarbeitern des IVDE, einen frischen Einblick in die aktuellen Diskurse des deutschsprachigen volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Wissenschaftsbereichs verschaffen. Nicht zuletzt diente der Aufenthalt der Stärkung und Profilierung der Beziehungen zwischen unseren Instituten."

 János Bednárik
János Bednárik studierte an der Eötvös-Loránd-Universität (ELTE) Budapest Ethnologie und Germanistik. Zurzeit schreibt er an seiner Doktorarbeit zum Thema "Kirche und lokale Gesellschaft im Ofner Bergland in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts". Als Mitarbeiter des Ethnologischen Instituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften nimmt er an verschiedenen Forschungsprojekten teil.

Dr. Levente Szilágyi Ph.D.

Insitut für Ethnologie im Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest, Ungarn
(Dezember 2016)

"2010 habe ich als wissenschaftlicher Referent an der Produktion eines Films über die Deutschen von Hadad/Hodod/Kriegsdorf (Sathmar) teilgenommen (Titel: 'Addig, míg sokan voltunk. A hadadi németek múltja és jelene [Als wir noch zahlreich waren. Die Vergangenheit und Gegenwart der Hadader Deutschen]'. Einige Ergebnisse meiner Recherche habe ich auf der gemeinsamen Tagung des Lehrstuhls für Volkskunde der Universität Debrecen und des IVDE am 4. Oktober 2013 in Debrecen referiert. Dabei erfuhr ich von hervorragenden Forschungsmöglichkeiten im IVDE. So nahm ich mir vor, dort ein Stipendium zu beantragen, was ich aber aus beruflichen Gründen erst Ende 2016 tun konnte. Ziel meines gut zweiwöchigen Aufenthaltes war es, Materialien zu den Hadader zu beforschen. Dazu gehört insbesondere die Gruppe, die zuerst im Jahre 1962 nach Angyalkút/Fantele/Engelsbrunn im Komitat Arad (Rumänien), und von dort zur Zeit der Wende von 1989 nach Deutschland ausgewandert ist. Hierzu wurde ich im IVDE nicht nur fündig, auch konnte ich auf Grund der Kontakte des stellvertretenden Institutsleiters Dr. Retterath ein Interview mit der Leitung der Heimatortsgemeinschaft Hadad in Rastatt führen."

Levente Szilágyi hat ab 1998 an der Babeş–Bolyai University in Cluj Ungarische Ethnologie studiert, 2005 das Masterstudium in Ethno- und Soziolinguistik absolviert und wurde 2013 an derselben Universität mit einer Arbeit über die Beziehungsgeschichte der Sathmarer Gemeinden Csanálos (Rumänien) und Vállaj (Ungarn) in Ungarischer Ethnologie promoviert. Zurzeit ist er fellow researcher am Institut für Ethnologie im Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Dr. Hana Dvořáková

Mährisches Landesmuseum Brno/Brünn, Tschechische Republik (November 2016)

Das Krippenbauzentrum Grulich als polyfunktionelles Produktionszentrum in Verbindung mit den Vertriebenen aus der Tschechischen Republik


Mgr. Melinda Marinka Ph. D.

Ethnographische Forschungsgruppe der Ungarischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Debrecen, Ungarn
(November 2016)

Aktualisierung der Quellenlage nach Abschluss der Doktorarbeit „Spuren der Volkskultur und die heutigen ethnischen Charaktermerkmale der Sathmarer Schwaben“

Mgr. Melinda Marinka

Mgr. Ludmila Tomášková

Historisches Institut, Philosophische Fakultät, Masaryk-Universität in Brno/Brünn, Tschechische Republik
(Oktober/November 2016)

"Im November 2016 widmete ich mich während meines Aufenthalts im IVDE den sogenannten Heimatblättern der aus Šternberk/Sternberg vertriebenen Deutschen. Ich beschäftigte mich auch mit der 'Sudetendeutschen Zeitung' und suchte nach Parallelen zwischen den Nachrichten, die im offiziellen sudetendeutschen Presseorgan und in den einzelnen Heimatblättern der Vertriebenen, in diesem Fall in der 'Sternberger Heimatpost', abgedruckt wurden. Ich ging der Frage nach, welche Rolle die Zeitungen bzw. Zeitschriften, oder Medien allgemein, bei der Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses spielen. Dank dem Stipendium des IVDE konnte ich auch Fachliteratur über die Erinnerungskultur der Heimatvertriebenen studieren. Die Ergebnisse meines Stipendienaufenthaltes werden in meine Dissertation über die Integration der Sternberger Deutschen eingehen."

Mgr. Ludmila Tomášková
Mgr. Ludmila Tomášková studiert Geschichte an der Philosophischen Fakultät an der Masaryk-Universität in Brünn. Das Thema ihrer Dissertation lautet "Die Integration der Vertriebenen aus dem früheren tschechoslowakischen Kreis Sternberg".

Sándor Trippó M.A.

Institut für Germanistik der Universität Debrecen, Ungarn
(Oktober 2016)

"In meinem Dissertationsprojekt 'Zeitzeugenschaft als Wissenspraxis aus einer transdisziplinären Perspektive' fokussiere ich Zeitzeugen- schaft als sozio-kulturelle Erscheinung und als wissenschaftliche Erkenntnisquelle und untersuche anhand populärkultureller Repräsentationen der DDR-Vergangenheit gegenwärtig dominante erinnerungskulturelle Tendenzen und Sichtweisen. Im Einzelnen betrifft dies auch die nach 1945 in die spätere DDR Geflüchteten und Vertriebenen. Zudem lohnt es sich, meine theoretisch-methodologischen Kenntnisse über die Germanistik hinaus disziplinübergreifend zu erweitern. Zu beiden Punkten hat mir das Stipendium im IVDE sehr geholfen. Im Tonarchiv konnte ich mir Interviews mit Vertriebenen anhören, mich mit den Kolleginnen und Kollegen über Interviewtechniken austauschen und mir in der reichhaltigen Bibliothek theoretisch-methodologische Kenntnisse aus dem Bereich Volkskunde/Kulturanthropologie aneignen."

 Sándor Trippó
Sándor Trippó hat 2010 an der Universität Debrecen den Magister im Lehramt für Anglistik und Germanistik erworben. 2011 erhielt er ein Dolmetscher- und Übersetzerzertifikat. Seit 2014 hat er im Institut für Germanistik der Debrecener Universität den Promotionsstudiengang Vergleichende Literaturwissenschaft belegt.

Prof. Dr. hab. Róbert Keményfi

Insitut für Volkskunde der Universität Debrecen, Ungarn
(Oktober 2016)

"Seit geraumer Zeit untersuche ich die fachgeschichtliche Auseinandersetzung ungarischer Forscher mit der deutschen Sprachinselvolkskunde in der Zwischenkriegszeit. Das Thema
meiner Forschung im IVDE lautete: 'Volkstumsforscher – Nationalitätengeographie – Methoden'. Von Interesse waren für mich vor allem die Archivalien aus den Nachlässen von Alfred Karasek, Bruno Schier und Emil Maenner sowie die Landkartensammlung des Institutes. Zudem war mir an dem fachlichen Austausch mit dem stellvertretenden Institutsleiter Dr. Retterath über ethnographische Forschungen in der Zwischenkriegszeit gelegen. Schließlich war auch die IVDE-Arbeitstagung zu den 'Heimatblättern' wegen der Nachwirkungen der Sprachinselvolkskunde für mich von Interesse. Darüber hinaus war es mir auch ein wichtiges Anliegen, die Bestände des IVDE näher kennenzulernen, dies nicht zuletzt um die Studierenden in Debrecen nachhaltig auf die hervorragenden Forschungsmöglichkeiten im IVDE hinweisen zu können."

Prof. Dr. hab. Róbert Keményfi
Róbert Keményfi wurde 1997 mit einer Arbeit über die Problematik der ethnischen Grenze und Multiethnizität an der Universität Debrecen promoviert. 2002 folgte die Habilitation mit einer Arbeit über die geographische Betrachtungsweise in Ethnographie bei der Analyse ethischer und religiöser Kontaktzonen.

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