Institut für Volkskunde
der Deutschen des östlichen Europa
IVDE Freiburg
 
Quartalsbild 1/2022

Schweineherde im Schnee

Das Schwein gilt heute als Glückssymbol. So wird es zum Beispiel
am Jahresende verbunden mit guten Wünschen als Glücksbringer
für das neue Jahr verschenkt. Im Mittelalter hingegen erhielt der letztplatzierte Teilnehmer eines Wettbewerbs ein Schwein als Trostpreis. (Vgl. Lohwasser)

Schweine gehören zu den ältesten Haus- bzw. Nutztieren des Menschen. Das Bild zeigt einen Hirten in der Schwäbischen Türkei, der eine Schweineherde mithilfe zweier Hütehunde einen verschneiten Weg hinauftreibt.

In der Regel waren die Tiere von Frühjahr bis Herbst auf der Weide (Friedrich, S. 235). Die Hirten (Hoüdä) wurden von der Gemeinde angestellt und entlohnt, sie waren in Zünften vereinigt. Mithilfe von Blasinstrumenten und/oder Peitschen haben sie die Schweine morgens auf die Weide und am Abend wieder zurück ins Dorf getrieben. Manchmal standen mehrere Hundert Tiere unter der Obhut eines Schweinehirten. (Vgl. Kleiner, S. 240–244)

Quellen:
Friedrich, Heinrich / Teufel, Franz (Hg.): Zwischen Donau, Drau und Plattensee. Heimatbuch der Gemeinden Csikostöttös, Ág, Gerényes, Tarrós, Tékes, Szabadi, Weilheim a. d. Teck 1995.
Kleiner, Rudolf: St. Johann, St. Peter am Heideboden. Geschichte deutscher Gemeinden in Ungarn, Donnerskirchen 1982.
Lohwasser, Regina: Viel Glück!, in: Prosit Neujahr. Zur Kultur der Jahreswende. Begleitband zur Ausstellung der Stadt Marktredwitz und des Egerland-Museums, Marktredwitz 1999, S. 93–102.

Bildarchiv: Teresa Volk
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